Ein Herz schlägt in der Brust eines Sterblichen oder eines majestätischen Himmelswesens, er kann sich nicht gegen die überwältigende Macht der Emotionen wehren. Auch der kalte Verstand kann zuweilen die lodernden Flammen nicht löschen, die im Herzen aufflammen, weil, wie es ein Weiser einmal sagte, jede Stärke zugleich ein wunder Punkt ist.
Das Herz von Harwadus, einem mächtigen Magier eines alten Geschlechts berühmter Magier Feos, wurde von der Gier nach Macht ergriffen. Und er konnte Tag und Nacht keine Ruhe finden, sondern wurde von Gedanken an die Herrschaft über die Welt gequält. Schon in seiner Jugend versuchte Harwadus verzweifelt seine Vorbestimmung zu verstehen, indem er in den Spiegel des Schicksals sah und versuchte, die Zukunft in den trüben Gewässern der Flüsse der Zeit zu erblicken, aber nirgends konnte er eine Antwort finden. Er spürte, wie die Macht der Zauberei mit ihrer glückseligen Wärme seinen Körper erfüllte, wie sie jeden Tag stärker wurde und ihm neue Fähigkeiten eröffnete, in denen er die anderen Zauberer übertraf. Der Zauberer glaubte an seine Einzigartigkeit und stellte sich in Missachtung aller Gesetze des Universums mit den Göttern gleich. Sein Herz verhärtete sich, es strömt Bosheit und Hass aus, es lag in den Ketten eines unwiderstehlichen Verlangens - dem Wille zur Macht. Harwadus sah nur einen Weg, um sein Ziel zu erreichen - den Raub eines mächtigen Artefaktes. Das Recht, dieses Artefakt zu benutzen, hatte nur die große Drachengebieterin, die wunderbare Scheara. Mithilfe der heiligen Tafel der Drachengebieterin hoffte er unerschöpfliche Kraft zu gewinnen, die nur die großen Drachen besitzen, um ganz Feo in die Knie zu zwingen, damit es ihn zum alleinigen Herrscher machte. Und Harwadus fand Unterstützer. Einige ließen sich von Schätzen und himmlischen Gütern verlocken, die der listige Zauberer ihnen versprochen hatte, andere wollten Stärke und Macht erlangen, und die Übrigen hegten die Hoffnung in ihrem Herzen, die Macht selbst zu übernehmen.
 

 

Die Kampfmagier, der die Geheimnisse der Elemente besaßen und über das Artefakt wachten, begangen Verrat, indem sie Harwadus und seinen Verbündeten erlaubten, die Tafel zu stehlen. An diesem Tag fielen viele tapfere Krieger, die zum Schutz des Artefakts aufgestellt waren, die Hallen der himmlischen Weiten wurden mit dem Blut der getöteten Opfer befleckt. Harwadus hatte triumphiert. In seinen Händen war ein unbezahlbarer Schatz, den er sofort verwendete. Für immer das menschliche Antlitz ablegend, ist verwandelte sich der Körper des Zauberers in einen Drachen, mit Feuer bedeckten Schuppen. Um die Macht seiner Anhänger zu stärken, verwandelte der verräterische Zauberer seine würdigsten Verbündeten in Drachen: den gierigen und grausamen Terrenus, den heimtückischen Savorid und den blutrünstigen Lavrid. Nur der argwöhnische Kofur, der einzige der Magier, dem Harwadus uneingeschränkt vertraute, lehnte es ab, sich in einen Drachen zu verwandeln. Allerdings waren die träumerischen Pläne über die Macht des Magiers nicht dazu bestimmt, wahr zu werden. Die erzürnte Scheara war außer sich, als sie vom Diebstahl der heiligen Artefakte erfuhr. Unter Anwendung ihrer göttlichen Macht entzog sie den Verrätern ihre magischen Gaben und sperrte sie in einem der schlimmsten Orte der Welt ein - in einer alten Festung, deren Ein- und Ausgänge mit unzerstörbaren magischen Beschwörungen verschlossen waren. Sie verurteilte die Drachenmagier und ihre Helfer zu ewiger Verbannung in den feuchten Wänden der schrecklichen Burg. Die Ewigkeit in Unwissenheit und Einsamkeit in der Festung der Verbannten - das war die Strafe der großen Scheara für diejenigen, die sich zu einem feigen Verrat hatten hinreißen lassen und die Herrschaft über die Welt angegriffen hatten.  

 

 

Der gestürzte Magier konnte das Schicksal nicht akzeptieren, das ihm von der Göttin ausgewählt wurde. Viele Jahrhunderte lang sammelte und mehrte er Stück für Stück die Reste magischer Energie, die sich noch in seinem großen Körper befanden. Scheara hatte ihn seiner Kraft beraubt, aber sie konnte ihm nicht die Magie als Ganzes nehmen, sie durchdringt so sehr den Körper, dass sie, auch wenn sie weggenommen wird, schwelende Stellen hinterlässt. Harwadus akkumulierte Jahr für Jahr die Überbleibsel der Zauber, Tropfen für Tropfen füllte er damit seinen Drachenkörper, in jeder Zelle fühlend, wie sie an Stärke wuchs. Der Durst nach Rache, wilder Hass und unerschöpflicher Zorn unterstützten in ihm den Entschluss, die frühere Macht zurück zu bekommen. Sein ergebener Berater, der Magier-Wesir Kofur, war stets neben seinem Herrn und bereit ihn zu unterstützen. Der Fluch, der auf seiner Seele lastete, veränderte für immer das Aussehen des Zauberers. Das Äußere Kofurs, der schweigend in den Hallen der Festung umher wanderte, wurde einem Untoten ähnlich. Auch für die anderen Drachenmagiern blieben die Jahre in eingesperrter Verbannung nicht ohne Spuren. Reue war ihnen fremd. In den dunklen Höhlen des Schlossgewölbes sammelten sie Partikel magischer Elemente, womit sie ihr Wesen sättigten, um Geist und Körper wieder aufzupeppeln. Und es kam der Tag, an dem der gefangene Harwadus und seine Verbündeten ihre einstigen Kräfte wieder zurück erlangten. Die Drachenmagier durchbrachen die zuvor unerschütterlichen Zauber, die sie festgehalten hatten und entkamen den Mauern ihres Gefängnisses, um Rache an ihren Unterdrückern zu nehmen. Allerdings wollten sie nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und alles riskieren, deshalb hatten sie es nicht eilig, die Festung der Verbannten zu verlassen. Was einst ihr Gefängnis war, verwandelten sie in ihr Zuhause.

 

 

 

 

Und bis heute dürstet Harwadus danach, seine Wut und seinen Zorn über die Bewohner von Feo auszuschütten, die es gewagt hatten, sich seinem Willen nicht zu unterwerfen. Einen schrecklichen Tod erwartet alle, die sich allein der Festung nähern. Riesige, geflügelte Bestien bewachen die Zugänge zur Festung und ziehen ihre Kreise als schwarze Schatten über der Burg.  Die verwickelten Labyrinthe der Festung werden von mächtigen Kampfmagier beschützt, den Adepten der Elemente, die Harwadus treu geblieben sind. Man sagt, dass in den Mauern der Festung sagenhafte Schätze versteckt sind, aber nur wenige Menschen haben jemals das Glück, sie zu sehen, solange der stärkste aller Drachenmagier und seine Verbündeten dort leben.