Wer andere erkennt, ist gelehrt.
Wer sich selbst erkennt, ist weise.
Wer andere besiegt, hat Muskelkraft.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.
Wer zufrieden ist, ist reich.
Wer seine Mitte nicht verliert, ist unüberwindlich.
(Lao-Tse, chinesischer Philosoph)
Nachdem die blutige, scheinbar endlose Schlacht vorbei war, betrat Bahhascha das ausgebrannte Schiff und ging durch die Reihen der getöteten Krieger. Die Kapitänin der „Al-Jawa“ war auf der Suche nach Orlufia, der verschwundenen Tochter des Heerführers und hoffte, sie nicht zwischen den verstümmelten Leichen finden zu müssen. Stattdessen hielt sie inne, als ihr ein ungewöhnlicher Klang zu Ohren kam, der dem leisen Jammern eines kleinen Kätzchens glich und aus der Tiefe eines Leichenbergs zu ihr drang. Sie schob die Toten zur Seite und entdeckte die Leiche einer Frau, die mit ihrem toten Körper etwas in Tücher gewickeltes bedeckte. Bahhascha befreite das Bündel und machte es vorsichtig auf. Sie traute ihren Augen nicht: so was hat sie noch nie zuvor gesehen! Es war ein Baby, ein sehr ungewöhnliches, wunderschönes Baby - halb Mensch, halb Magmare. "Du hübsche Frucht einer verbotenen Liebe", dachte sich Bahhascha und konnte sich nicht überwinden, ihr blutverschmiertes Schwert gegen das kleine Mädchen zu richten, auch wenn in seinen Adern Magmarenblut floss. "Nein… Das darf nicht sein… Ich werde dich nicht im Stich lassen". Mit diesem Gedanken und mit dem Bündel im Arm verließ sie das Schlachtfeld.
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