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Sage über Sir Henry
 

Als einfacher Fischer lebte Henry sein Leben in Feo, bis eines Tages ein Händler bei ihm vorbei zog und ihm seine erste hochwertige Waffe verkaufte.
Er stürzte sich jedoch nicht sofort in den Kampf. Erst reinigte und polierte er die Waffe, um sie gewinnbringend weiter zu verkaufen. Von dem Gewinn konnte er sich problemlos eine bessere Waffe und einen Kürass dazu kaufen. Doch auch diese Teile blieben nicht lange in seinem Besitz. Er hatte Gefallen an der Art zu handeln gefunden und war schon bald der legendärste Händler in ganz Feo. Immer mehr Waffen und Rüstungsteile gelangten über die Monate in seinen Besitz. Er stattete die menschlichen Krieger aus und akzeptierte auch, wenn diese erst später oder anfangs nur teilweise zahlen konnten.
Dieser besondere Dienst an der Menschheit brachte ihm den Ritterschlag ein und er war fortan in ganz Feo als Sir Henry bekannt. Trotz seines Erfolges als Händler, reichte ihm dieses Leben bald nicht mehr aus. Er hatte genug Gold und Rüstungen um noch Generationen auszustatten. Er wollte ein Teil der Kriegsmacht sein!
Getrieben von diesem Wunsch beteiligte er sich immer häufiger am Krieg gegen die Magmaren und kehrte nicht selten erfolgreich zurück. In kürzester Zeit erwies er sich als unentbehrlicher Kämpfer für die Menschheit. Als Händler hatte er sich schon nie gescheut, den Kriegern mit guten Ratschlägen zur Seite zu stehen.
Dem Drachen entging diese Entwicklung natürlich nicht. Dieser hat schon länger beobachtet, welchen wichtigen Dienst Sir Henry den Menschen erwies.
Die Zeit war nun reif, dass Sir Henry ein Teil seines treuesten Gefolges werden sollte. So sendete er dem schlafenden Krieger im Traum die Nachricht, dass er ihn bei der nächsten Drachenschlacht an seiner Seite kämpfen sehen wollte. Mit einem Ruck wachte er auf und hörte noch immer die Stimme des Drachen: "Ich werde bereit sein" flüsterte er und schlief noch ein wenig. Die Sonne hatte kaum den Horizont überwunden, da warf Sir Henry's glänzende Rüstung die Strahlen schon zurück. An diesem, wie auch an den folgenden Tagen, trainierte er härter, als jemals zuvor.
Der Tag war da! Die große Drachenschlacht stand an. Des Drachen treuste Gefolgsleute hatten sich versammelt und warteten auf die Ankunft Striagorns, samt seines Gefolges. Erifarius zog seine Kreise über den Kriegern, blickte direkt in deren Herzen. Sah ihre Treue, ebenso wie ihre Angst. Da durchzog ein gellender Schrei die Dämmerung, und da war er am Horizont zu sehen. Striagorn. Der magmarische Drache. Erifarius antwortete mit einem nicht weniger furchteinflößenden Schrei. Unter dem Drachen am Horizont wurde die magmarische Streitmacht sichtbar.
In seinem Kopf lauschte Sie Henry den ermutigenden Worten Erifarius' und fragte sich zugleich, ob jeder seiner Mitstreiter sie hören konnte. Doch lange konnte er diesem Gedanken nicht nachhängen, denn der Kampfgeschrei der Magmaren wurde lauter. Er warf einen prüfenden Blick über seine Schulter, seinem treuen Gur Vogel zu, der kampflustig auf und ab flog, legte sein Hand noch einmal beruhigend auf seinen Zerrador, bevor er seine Waffe zog und ihm zu verstehen gab, dass es nun Zeit war. Er ließ einen Kampfesschrei vernehmen und furchtlos ritten sie los, bereit dazu, ihr Leben für die gute Sache zu riskieren. Die Axt schwingend stürzte er sich in die Streitmacht der Magmaren und ließ Köpfe rollen. Auch sein Zerrador blieb nicht untätig und verletzte oder tötete nicht weniger der Feinde.
So knapp es manchmal auch war, schaffte Sir Henry es immer wieder, den feindlichen Waffen und Reittieren gekonnt auszuweichen. Die Beiden Drachen führten weit oberhalb des Schlachtfeldes ihren eigenen erbitterten Kampf. Doch erst ein stechender Schmerz in der Brust ließ Henry den Blick nach oben richten. Erifarius taumelte in der Luft. Der feindliche Drache hatte es wohl geschafft, ihn zu verletzen. Die Streitmächte waren auf beiden Seiten kleiner geworden, was es den meisten möglich machte, zumindest einen kurzen Blick nach oben zu werfen. Die Magmaren stießen anfeuernde Rufe aus. Sir Henry machte sich diese Unaufmerksamkeit zunutze und tötete noch den ein oder anderen. Doch etwas veränderte sich. Es wurde düster und bevor er sich versah, wurde er heftig von seinem Zerrador gerissen. Am Boden liegend schaute er direkt in das Antlitz des feindlichen Drachen und riss ohne nachzudenken seine Waffe nach oben und rollte sich blitzschnell zur Seite. Der Drache brüllte auf und fiel an der Stelle, an der er eben noch gelegen hatte, zu Boden. Schwer atmend blieb er liegen und Blut sickerte aus einer klaffenden Wunde an seinem Hals.
Schnell rappelte Sir Henry sich auf und sah sich um. Das Schlachtfeld war wie leer gefegt. Gedankenverloren stellte er den Fuß auf den Kopf des verletzen Drachen um ein Zeichen des Sieges zu setzen. Sein treuer Begleiter flog wie zum Schutz um ihn und auch sein Zerrador war nicht weit. Er fühlte sich stark und auch wenn er wusste, dass das noch lange nicht das Ende war, erfüllte ihn Erifarius' geschwächte Stimme in seinem Kopf mit Stolz: "Die Menschen verdanken Dir viel..."

 
 

 

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